Naturheilverfahren ist ein Sammelbegriff für Therapien, die auf natürliche Weise die Selbstheilung des Körpers unterstützen.
Aus meiner Sicht ist es sinnvoll, wenn es um die Wahl der Therapie für eine Erkrankung oder ihre Symptome geht, zunächst zu schauen, ob und in wieweit man die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und nutzen kann. Ein Körper, der gelernt hat eine Erkrankung selbst zu besiegen, wird einem erneuten Angriff durch die Erkrankung kompetenter entgegentreten können. Vielleicht wird er auch verhindern können, dass ihn die Erkrankung überhaupt wieder befällt.
Die Vielzahl der Naturheilverfahren ist enorm. Viele stammen aus der Volksmedizin verschiedener Länder und Völkergruppen. Zu ihnen zählen sowohl Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wie Moxatherapie und Akupunktur, als auch physikalische Maßnahmen wie Schröpfen, Taping, Kneippsche Güsse oder feuchtwarme Wickel, Medikamente aus Pflanzenextrakten (Phytotherapie) oder auch ganze abgeschlossene Therapiesysteme wie z.B. die Homöopathie oder die anthroposophische Medizin.
Das Schöne an den meisten Naturheilverfahren ist, dass sie den Menschen als Ganzes betrachten. Wir Menschen sind unterschiedlich.
Natürlich kommt es nicht nur darauf an, diese Heilverfahren und ihre Anwendungsgebiete zu kennen. Auch sie haben ihre Grenzen. Manchmal braucht es Geduld und die aktive Mitarbeit des Patienten. Es kann notwendig und sinnvoll sein, Naturheilverfahren mit schulmedizinischen Maßnahmen zu kombinieren.
In der Medizin geht es nicht darum, die scheinbar beste Therapie von der Stange zu nehmen, sondern aus der Vielzahl der Möglichkeiten einen Maßanzug zu schneidern.